Im Garten der Fantasie
Der junge Märchenheld will in die Welt hinaus. Die Welt – das ist oft schon die nächste Stadt. Alles Fremde, große Gefahren, unlösbare Aufgaben warten dort auf ihn! Und was für Menschen begegnen einem in dieser märchenhaften Welt: Da gibt es eine Königstochter vom Balkan, die sich gern etwas vorlügen lässt und nur den heiraten will, zu dem sie sagen muss: Du lügst doch! Da muss man schon ein gewitzter Lügenbold sein, wenn man die kriegen will! Aber Vorsicht auch vor dem irischen Landstreicher, der angeblich einen wundersamen Suppenstein hat. Wer den zum Kochen bringt, hat immer ein leckeres Süppchen im Topf, sagt er...Nur – warum behält er ihn dann nicht selbst? Und was ist von dem russischen Bauern zu halten, der eine gebratene Gans so geschickt zu teilen versteht, dass nicht nur ein reicher Gutsherr mit Frau und vier Kindern davon satt wird, sondern auch noch der Bauer selbst mit seiner kinderreichen Familie? Am schlimmsten aber ist zweifellos der Nörgler, wie er uns im Märchen vom Meister Pfriem über den Weg läuft: Der meckert und schimpft mit jedem und hat an allem etwas auszusetzen; dem kann es niemand recht machen! So begegnen uns in der Märchenwelt Dummheit und Schlauheit, Habsucht und Lüge und Besserwisserei. Gut, denken wir da, dass es diese fiesen Gestalten nur im Märchen gibt – oder? Gut auf jeden Fall, dass wir darüber lachen können. Und dann haben wir ja noch diese kleine Zauberkiste mit dem Stäbchen und den Jünglingshaaren, die darüber gespannt sind. Was das sein soll? Aber das ist doch die Zigeunergeige, „die die Menschen froh oder traurig macht, je nachdem du es willst“!
Märchen und Musik – da strömen die Lieder, die das Herz bald traurig, bald fröhlich stimmen! Everhard Drees erzählt mit Worten – Flautando Köln führt mit Musik aus Mittelalter, Renaissance und Barock in die Welt dieser zauberhaften Gestalten.