Alles hat seine Zeit
Works by Palestrina, Telemann, Weill, Pärt and others
Mit eindringlichen Worten spricht der Prediger Salomo in seinem Gedicht vom Wesentlichen des Lebens: Zeit und Ewigkeit.
Auf den ersten Blick muten dessen Verse wehmütig und ernüchternd an in ihrem Blick auf die Endlichkeit und Vergänglichkeit des Lebens. Genauso offenbaren sie aber auch die andere, ermutigende Seite: Wenn wir in der Lage sind, abzuwarten, zur rechten Zeit zugreifen zu können, erleben wir vielleicht auch die Zeiten des großen Glückes. Schaffen wir es, auch das Schwere anzunehmen, lernen wir vielleicht auch, das Gute intensiver zu genießen und die Momente des Glück auszukosten.
Flautando Köln widmet sich dieser großen Spannweite des Lebens mit einer Musikauswahl, die in jeder Epoche Salomos Gedanken gekonnt auslotet, in weltlicher wie in geistlicher Musik.
Der englische Folk-Klassiker „Scarborough Fair“ bekommt in diesem Kontext eine geradezu zukunftsweisende Richtung und auch Kurt Weills Lied „Youkali“ über die Sehnsucht nach einem irdische Paradies verschafft einen eindringlichen neuen Blick auf den Umgang mit der Zeit, in der wir leben. Schließlich Arvo Pärts berühmtes Friedensgebet „Da pacem domine“ - hypnotisch und ergreifend in seiner Konzentration auf das Wesentliche.
Aber auch für die vielgepriesene Virtuosität des Ausnahmequartetts gibt es ausreichend Raum: nicht nur das Konzert von Georg Philipp Telemann bietet den vier Flötistinnen ein Podium für ihre überbordende Spielfreude, sondern auch mit die Melodien des englischen Tanzmeisters John Playford wissen sie zu überzeugen.
Für sehr viele Menschen ist das Buch des Predigers das Lieblings¬buch der Bibel. Für Flautando Köln und seine Hörer wird das daran angelehnte Programm eine aufschlussreiche Erkundung der Zeit, in der sich das menschliche Dasein entfaltet.